Die Premier League wird 17 Transfers näher untersuchen, die offenbar unsauber abgewickelt wurden.
Jedem Land seinen Fussball-Skandal. In England dreht sich das gesetzeswidrige Geschehen um Schmiergelder im Zusammenhang mit Spielertransfers. Agenten sollen Trainern grössere Summen zugesteckt haben, damit sie gewisse Fussballer für ihren Club verplichteten (geschädigt wird in diesem Fall ‹nur› der Club, welcher eventuell einen Spieler bekommt, den er nicht braucht). Anschuldigungen dazu gibt es seit Anfang Jahr. Einen grösseren Wirbel verursachte die Ausstrahlung einer Sendung des BBC-Programms Panorama im September, in welchem Namen genannt wurden. Der prominenteste Beschuldigte war Sam Allardyce, Coach der Bolton Wanderers und Bewerber um den Posten des englischen Nationalcoaches im Sommer.
Gestern wurden an einer Nachrichtenkonferenz die ersten Untersuchungsergebnisse bekanntgegeben, nachdem Lord Stevens mit seinem Team in neun Monaten 362 Transfers durchleuchtet hatte. Voller Erwartung freute man sich darauf, die Namen der beteiligten Personen und Clubs zu hören – vergebens. Es war, als würde man ein Weihnachtsgeschenk auspacken und darin ein neues Paket finden, das erst an Ostern geöffnet werden darf. Man erfuhr eigentlich nur, dass eine neue Untersuchungsgruppe gebildet wird, welche 17 Transfers genau unter die Lupe nehmen wird.
Der Grund, weshalb wir keine Namen nennen, liegt darin, dass die Untersuchungen immer noch laufen,
erklärte Lord Stevens. Acht grössere Agenten würden ausserdem die Zusammenarbeit verweigern, verriet er noch. Mehr nicht. Sam Allardyce und Konsorten können also noch einmal aufatmen und in Ruhe Weihnachten feiern.