Die Verantwortlichen der Football League wollen die Abschaffung des Unentschiedens diskutieren.
Eine kurze Erklärung vorneweg: Die Football League vereinigt die professionellen Fussball-Clubs von England und Wales. Sie besteht aus den drei Ligen Championship, League One und League Two. Mit der englischen Premier League hat sie nichts zu tun.
Also, morgen will die Leitung der Football League allen Ernstes darüber diskutieren, unentschiedene Partien in Zukunft mit einem Penaltyschiessen zu entscheiden. Zwar sollen weiterhin beide Teams einen Punkt erhalten, der Sieger des Penaltyschiessens würde jedoch mit einem Extrapunkt belohnt werden.
Bis jetzt hat die Idee – wen wunderts! – keine Begeisterung ausgelöst. Neil Warnock, Trainer von Sheffield United, brachte die Sache vermutlich auf den Punkt:
Die haben wohl wenig zu diskutieren, wenn das ihr Hauptanliegen ist.
Steve Landsdown (Chairman von Bristol City) sprach von einer «Spinnerei (crackpot idea)» und seine Kollege Peter Risdale von Cardiff nannte es «einen Blödsinn (nonsense idea)».
Alle, die sich geäussert haben, sind sich darüber einig, dass diese Massnahme die Spiele nicht attraktiver machen würde. Arsenal-Boss Arsene Wenger hat in Japan sogar praktische Erfahrung damit gesammelt und sieht keine Vorteile:
Die Verlängerung und das Penaltyschiessen hatte keinen Einfluss auf die Attraktivität der Partien. Das Unentschieden ist Teil des Spiels; ich möchte nicht, dass es verschwindet.
Ich auch nicht – wieso sollte es? Was ist an Spielen, die in einer Meisterschaft unentschieden ausgehen, nicht in Ordnung? Die Veranwortlichen würden sich besser um andere Dinge kümmern wie zum Beispiel das unsägliche passive Abseits, die geschundenen Penaltys und Freistösse oder die Verzögerungen durch gespielte Verletzungen.