Unter dem italienischen Coach gleichen die ‹Königlichen› einem Paradoxon.
Nach 28 Runden steht Real Madrid mit 51 Punkten auf Platz 3 der Tabelle, 5 Punkte hinter Leader Barcelona und 3 Punkte hinter dem FC Sevilla. Das ist nichts Aussergewöhnliches. Dass die ‹Merengues› dies mit nur 39 erzielten Toren erreicht haben, ist schon eher erstaunlich. Um eine Saison zu finden, in der sie noch seltener trafen (38-mal), muss man ins Jahr 1984/1985 zurückgehen. Nun, die wenigen Tore passen zum italienischen Trainer, werden Sie sagen.
Aber es gibt noch mehr Eigenartiges: In der ganzen Clubgeschichte von Real Madrid wurden noch nie so viele Punkte im eigenen Stadion liegen gelassen. Von den bisher 13 Heimspielen gewannen die Weissen nur 6; ganze 13 Punkte verloren sie. Dass sie in der Liga trotzdem so gut dastehen, liegt an ihrer Auswärtsstärke: Fern des eigenen Stadions sind sie die Besten der Primera División, 9-mal waren sie bisher siegreich. Und Ruud van Nistelrooy ist Europas bester Auswärts-Torschütze. 12 seiner 15 Treffer hat er in fremden Stadien erzielt. Bei den beiden Teams vor Real Madrid ist das genau umgekehrt: Barça hat zuhause überhaupt noch nicht verloren und Sevilla nur einmal, aber auswärts gewannen sie bloss 5-mal. Sportdirektor Pedja Mijatovic erklärte El País das Offensichtliche:
Wir haben ein psychologisches Problem. Drei Jahre ohne Titel wiegen schwer. Das Publikum ist anspruchsvoll, und es fehlt ein wenig an Selbstvertrauen. Aber ich glaube, dass wir die Schwierigkeit mit dem Sieg gegen Gimnastic überwunden haben.
Vamos a ver. Und sonst sollte der Club vielleicht ein vorübergehende Schliessung des Estadio Santiago Bernabéu in Erwägung ziehen.