Darren Bent wechselt für 16.5 Millionen Pfund von Charlton Athletic zu Tottenham Hotspur.
Zweifellos ist der 23-Jährige ein guter Stürmer, aber in England fragt man sich zu Recht, ob er wirklich mehr wert ist als Thierry Henry, der für 16.1 Millionen Pfund von Arsenal zum FC Barcelona wechselte. Man kann einräumen, dass Henry mit seinen knapp 30 Jahren nicht mehr der Jüngste ist und eher zu billig abgegeben wurde. Aber Bent hat eindeutig nicht die Klasse des Franzosen und wird sie vermutlich auch nie erreichen. In der Nationalmannschaft hat er es bis heute auf mickrige drei Einsätze gebracht. Wieso also konnte Charlton so viel für ihn verlangen (Alan Curbishley wollte zuerst sogar £17m für Bent)? Es ist das alte Gesetz von Angebot und Nachfrage. In England ist man verrückt nach einheimischen jungen Talenten und daher bereit, unsinnige Preise für sie zu bezahlen. Arsenal liess sich den 16-jährigen Theo Walcott potenzielle 12.5 Millionen Pfund kosten (£5m plus mögliche Nachzahlungen) und Aston Villa zahlte für den 21-jährigen Ashley Young fast 10 Millionen. Diese Pfunde dürften schwer auf den Schultern der jungen Spieler lasten.
Aber auch für ausländische Spieler greift man in England (zu) tief in die Tasche, wenn der Spieler unbedingt verpflichtet werden soll. So hat Manchester United rund 17 Millionen Pfund an Bayern München für Owen Hargreaves überwiesen. Für Hargreaves gilt dasselbe wir für Bent: Er ist ein guter Spieler, wurde aber viel zu teuer eingekauft. Die Enttäuschung ist quasi vorprogrammiert.
So richtig schwindlig wird mir allerdings, wenn ich lese, dass Fernando Torres für 26.5 Millionen Pfund von Atlético Madrid zum FC Liverpool wechseln soll. Der 23-jährige Spanier ist ein grossartiger Stürmer und kann ein einem guten Tag ein Spiel entscheiden. Aber schon in Madrid hat er nicht immer gute Tage, und wie viele es in England sein werden, steht in den Sternen. Ich glaube, dass Liverpool mit Torres’ Verpflichtung ein grosses Risiko eingeht, denn es besteht die Gefahr, dass er ebenso wie sein Namensvetter Fernando Morientes als Kop Flop endet. (Morientes hat überall Tore geschossen, ausser bei den ‹Reds›.) Ich werde den Eindruck nicht los, dass die neuen Liverpool-Besitzer George Gillett und Tom Hicks mit diesem Wahnsinns-Transfer vor allem beweisen wollen, dass es ihnen mit ihrem Engagement an der Anfield Road ernst ist. Wie gut das Geld investiert ist, wird sich zeigen.