Rennpferde

Die vierte Runde im Carling Cup ging ohne Überraschungen über die Bühne. Zu reden gab ein anderes Thema: die angeblich zu grosse Belastung der englischen Spitzenfussballer.

League Cup Runde 4Wie man sieht, haben die Favoriten sich durchgesetzt (auch wenn Chelsea den Siegtreffer in der letzten Minute schoss). An der Anfield Road fiel die Entscheidung früher: Steven Gerrard gelang das Tor zum 2:1 in der 66. Minute – dabei hätte er gar nicht spielen sollen, wie Liverpool-Coach Rafael Benitez erklärte:

Ich hätte ihn wirklich gerne draussen gelassen, aber wir haben zu viele verletzte Spieler, so dass Steven spielen musste.

Sechs Partien bestritt der Liverpool-Captain in den 18 Tagen vom 13. bis zum 31. Oktober, und das könnte dazu führen dass er (und andere Vielbeschäftigte) auf ein Burnout-Syndrom zusteuern. So spricht jedenfalls Gordon Taylor, der Präsident der Professional Footballers Association (PFA):

Wenn er ein Rennpferd wäre, würde die RSPCA* einschreiten.

Taylor glaubt, dass die hohen Anforderungen an die Spieler sich negativ auf Englands Chancen an internationalen Wettbewerben auswirken. Irgendwie tönt das wie eine billige Ausrede für das schlechte Abschneiden der englischen Fussball-Nationalmannschaft. Interessanterweise bestätigten aber verschiedene Spieler auf Anfrage von BBC Sport, dass sie an irgendeinem Punkt ihrer Karriere schon unter Burnout gelitten hätten.

Taylor möchte unter anderem eine Winterpause einführen und die maximale Anzahl Matches eines Fussballers pro Saison limitieren. Mit dem Wunsch nach einer Winterpause ist er nicht allein. Viele Trainer und Fussballer Englands haben immer wieder danach verlangt. Das intensive Programm zwischen Weihnachten und Neujahr ist zwar uns Zuschauern sehr willkommen, aber dass die Spieler sich lieber erholen und mit ihrer Familie feiern möchten, ist verständlich. Zwei Wochen Pause würden wirklich nicht schaden und kämen auch den kleinen Clubs entgegen, deren Kader nicht so gross sind, dass sie sich erlauben können, Spieler zu schonen.

*RSPCA steht für Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals, eine grosse Tierschutzorganisation.

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One Comment

  1. matthias
    Posted November 4, 2007 at 02:17 | Permalink

    das spiel chelsea vs leicester habe ich sogar live gesehen! fantastisch! einen wie lambs könnten wir bei GC auch ganz gut gebrauchen ;-)

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