Heute spielt England in der WM-Qualifikation im Wembley gegen Kasachstan.
Er wisse sehr wenig über Kasachstan, sagte Fabio Capello gestern, und meinte damit natürlich die kasaschische Fussball-Nationalmannschaft. Es ist aber nicht so, dass er seine Hausaufgaben nicht gemacht hätte oder überheblich geworden wäre. Nein, Kasachstan hat im September seinen Trainer Arno Pijpers entlassen, und Interimscoach Bernd Stock hat kurzerhand 17 Spieler ausgemustert. Capello konkretisierte:
Ich kenne nur vier Spieler, sie haben viele U21-Spieler befördert; und ich habe ein Video. Es ist ein neuer Trainer mit einer neuen Mannschaft. Aber es ist unmöglich, den Stil total zu verändern.
Obwohl Capello sein Team vor Überheblichkeit warnt, muss er sich wohl nicht allzu viele Sorgen machen. England sollte durchaus in der Lage sein, den 131. der Weltrangliste zu schlagen, auch wenn man sich in Kasachstan das hohe Ziel gesetzt hat, 2010 in Südafrika dabei zu sein. In England befasst man sich folglich nicht mit dem Gegner, sondern fast ausschliesslich mit dem eigenen Team.
Dass Captain John Terry nicht spielen wird, ist bekannt; er hat mit einer alten Rückenverletzung zu kämpfen und ist auch für das Spiel am Mittwoch fraglich. Rio Ferdinand wird an seiner Stelle die Mannschaft auf den Platz führen; Terrys Platz in der Innenverteidigung dürfte etweder Jolean Lescott einnehmen oder Matthew Upson. Betreffend Mittelfeld wird die ewige Frage diskutiert, ob Frank Lampard und Steven Gerrard erfolgreich zusammen spielen können, und falls nicht, welchen der beiden man opfern soll.
Ausserdem befürchtet man, dass der 1:4-Sieg gegen Kroatien im September wieder einmal falsche Hoffnungen geweckt haben könnte – so wie damals vor sieben Jahren das 1:5 gegen Deutschland. Damals gab es ebenfalls einen Hattrick eines jungen Spielers (Michael Owen); diesmal war Theo Walcott der Star des Abends. Dass England nach der guten Leistung wieder im Mittelmass versinkt, davor fürchten sich die englischen Fans, zu oft haben sie das schon erlebt.
Aber Capello weiss ganz genau, dass er mit dem Team erst am Anfang steht. Sorgen machen ihm zum Beispiel die Torhüterposition und der Angriff. Auch betont er immer wieder, wie wichtig es sei, dass die Zuschauer hinter der Mannschaft stehen und die Spieler nicht auspfeifen, wie das in den letzten Jahren mehrfach vorgekommen ist. Ja, der Italiener hat noch viel Arbeit, aber ich glaube, dass die englische Nationalmannschaft bei ihm in guten Händen ist. Es wäre schön, wenn sie ihr Potenzial endlich voll entfalten würde – mit Lampard und Gerrard und Barry.
Färöer v Österreich, 17h00: ORF
Schweiz v Lettland, 17h45: SF2, TSI2, TSR2
England v Kasachstan, 18h15: ITV1
Schweiz U21 v Spanien U21, 20h00: SF2
Bulgarien v Italien, 20h15: RAI Uno
Rumänien v Frankreich, 20h40: TF1
Deutschland v Russland, 20h45: ARD