England möchte im nächsten Februar ein Freundschaftsspiel gegen Spanien austragen, aber nicht in Madrid.
Fabio Capello wünscht dieses Spiel und die Football Association ist daran, die Sache mit dem spanischen Fussballverband zu organisieren. Eine Bedingung stellen die Engländer jedoch: Das Match soll keinesfalls im Estadio Santiago Bernabéu in Madrid ausgetragen werden, denn vor vier Jahren – beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams in Madrid – wurden Englands farbige Spieler dort Opfer von übelsten rassistischen Beleidigungen seitens der spanischen ‹Fans›. Rio Ferdinand sagte damals, dass er kurz davor gewesen sei, das Spielfeld zu verlassen. Und Jermain Jenas meinte, es seien die schlimmsten Beleidigungen gewesen, denen er als Spieler je ausgesetzt gewesen war. Das wollen die Engländer nicht noch einmal erleben.
Das Stadion von Real Madrid kommt also nicht in Frage, das ist verständlich. Nur, löst es das Problem, wenn man beispielsweise nach Sevilla oder Valencia ausweicht? Vor vier Jahren wirbelte die Angelegenheit ziemlich viel Staub auf, und der spanische Fussballverband wurde von der FIFA mit 44’750 Pfund gebüsst. Ansonsten passierte nicht viel. Arsenal-Coach Arsène Wenger meinte damals, dass Geldbussen keine Wirkung haben würden und man den Verbänden mit dem Ausschluss aus europäischen Wettbewerben drohen müsse, wenn sich etwas ändern soll. Vermutlich hat er recht.
Die Football Association hat erklärt, dass sie im Vorfeld des Spiels mit den Spaniern zusammen Massnahmen ausarbeiten wird, damit sich die unschönen Vorfälle nicht wiederholen. Man darf gespannt sein. Der Mirror jedenfalls ist skeptisch und fragt seine Leser, ob das Spiel überhaupt ausgetragen werden soll.
15’000 Pfund betrug die Strafe für den kroatischen Fussballverband für das Spiel vom 10. September gegen England. Die kroatischen ‹Fans› hatten Emile Heskey mit Affengeräuschen beleidigt, als er für ein Foul an Niko Kovac verwarnt wurde; und die FA hat sich nach dem Spiel offiziell beschwert. Ein Sprecher sagte:
Wir akzeptieren keine rassistischen Beleidigungen von englischen Spielern. Es gibt keinen Platz für Rassismus im Fussball und in der Gesellschaft.
Recht hat er; und die FIFA und UEFA sollten von den Lippenbekenntnissen wegkommen und härter durchgreifen. Kroatien beispielsweise kam bereits an der Euro 2008 wegen rassistischen Beleidigungen im Match gegen die Türkei mit einer kleinen Busse davon.
In Italien wurde der Verband (FIGC) gestern selbst aktiv: Nach den Ausschreitungen in Sofia – wo beispielsweise ein italienischer ‹Fan› eine bulgarische Flagge verbrannte – hat man beschlossen, bis auf weiteres keine Tickets mehr für Auswärtsspiele zu verkaufen:
Wir werden von den anderen Verbänden keine Karten mehr anfordern, bis wir in der Lage sind zu überprüfen, wer diese Karten kauft.
Aber man müsse wachsam bleiben, ergänzte FIGC-Präsident Giancarlo Abete. Für das Zypern-Spiel seien keine Tickets verkauft worden, und trotzdem hätten einige Fans den Weg ins Stadion gefunden. Nun, solange es richtige Fans sind, hat ja auch niemand etwas dagegen.
Deutschland U19 v Holland U19, 18h00: DSF
Finnland U21 v Österreich U21, 18h00: ORF
Weissrussland U21 v Türkei U21, 18h00: TRT1
Frankreich v Tunesien, 21h00: TF1
Spanien U21 v Schweiz U21, 21h30: SF2