Chris Hutchings ist bereits der vierte Coach, der in dieser Premier-League-Saison das Feld räumen musste.
Jose Mourinho (Chelsea) machte den Anfang, dann folgten Sammy Lee (Bolton Wanderers) und Martin Jol (Tottenham Hotspur), und heute hat es Chris Hutchings erwischt. Hutchings war sechs Jahre lang Paul Jewells Assistent gewesen. Er übernahm den Posten von Jewell, als dieser im Mai überraschend zurücktrat. Am Samstag verlor Wigan Athletic 0:2 gegen Chelsea; es war die sechste Niederlage in Folge, die ‹Latics› sind inzwischen auf den drittletzten Platz abgerutscht. Da Chairman Dave Whelan den Abstieg unbedingt vermeiden möchte, sah er sich gezwungen, sich von Hutchings zu trennen. Einen Nachfolger hat er jedoch noch nicht bestimmt.
Auf dem letzten Platz setzt sich langsam, aber sicher Derby County fest, das das Midlands-Derby gegen Aston Villa erwartungsgemäss verlor (2:0). Ob ‹Rams›-Boss Billy Davies der nächste Trainer sein wird, der entlassen wird? Vermutlich nicht. Gemäss den Buchmachern haben Gareth Southgate (Middlesbrough) und Steve Bruce (Birmingham) die besseren Karten. Die Blauen aus Birmingham verloren am Samstag gegen Everton, indem sie in der Nachspielzeit noch zwei Tore kassierten (3:1).
Und was machen die neuen Trainer? Gary Megson, der Neue bei den Bolton Wanderers, holte seinen zweiten Punkt im zweiten Spiel. Mit einem verdienten Tor am Ende der Nachspielzeit verwehrte Kevin Nolan West Ham United den bereits im Trockenen geglaubten Heimsieg (1:1). Auch Juande Ramos blieb der erste Ligaerfolg mit Tottenham Hotspur bislang verwehrt: 1:1 spielten die ‹Spurs› in Middlesbrough.
Aber eigentlich war ja am Wochenende nur ein Spiel von Interesse: der Spitzenkampf zwischen Arsenal und Manchester United. Im Vorfeld war es erstaunlich ruhig gewesen; die beiden Trainer zeigten sich ungewohnt besonnen. Überhaupt ist der Ton seit dem Weggang von Jose Mourinho angenehm sachlich geworden in der Premier League – meistens jedenfalls. Nun, nach dem Spiel sah es ein bisschen anders aus: In vertrauter Manier schimpfte Sir Alex Ferguson über den Schiedsrichter, der zugunsten von Arsenal gepfiffen haben soll, sowie über mangelhafte Sicherheit im Stadion. Allzu ernst sollte man seine Kommentare aber nicht nehmen, denn er musste sich trotz des Unentschiedens im Emirates Stadium als Verlierer fühlen: Die ‹Red Devils› gingen zweimal in Führung, und die ‹Gunners› schossen den verdienten Ausgleich zum 2:2 in der 93. Minute.
Die Klatsche der Runde gab es diesmal im St. James’ Park: Newcastle United verlor gegen Portsmouth 1:4. Den Nuller lieferte einmal mehr Liverpool (es ist bereits der dritte der ‹Reds›); diesmal auswärts gegen die Blackburn Rovers. So wird es etwas schwierig mit dem Titel Nummer 19.
Wen haben wir noch? Fulham hatte das Glück, Reading zu Gast zu haben, das ebenfalls ausser Form ist. So gelang den ‹Cottagers› der zweite Sieg der Saison (3:1). Und zum Schluss versuchte Manchester City heute Abend die Demütigung vom letzten Wochenende auszubügeln (6:0 an der Stamford Bridge). Ein grossartiger Auftritt wurde es nicht, aber immerhin schlugen die Blauen aus Manchester Sunderland 1:0 – unverdient, notabene.