Marcelo Bielsa, der ehemalige argentinische Erfolgstrainer, wird chilenischer Nationalcoach oder schöner: técnico de la selección chilena de futbol.
Wer Chile und Argentinien kennt, weiss, dass Bielsa mehr als nur die Anden überschritten hat. Die beiden Länder pflegen eine verbitterte Feindschaft, nicht nur fussballerisch. Die Chilenen betrachten die Argentinier allesamt als einen armen Haufen von Blendern, Casanovas und Ganoven. Umgekehrt sind die Chilenen aus der Sicht der Argentinier verklemmte Spiesser und brave Untertanen (Quelle).
Bielsas Fussballbesessenheit brachte ihm den Übernamen ‹El loco› (der Wahnsinnige) ein. Einige seiner Trainingsmethoden sind mindestens aussergewöhnlich. Etwa das gestaffelte Training. Roberto Ayala, der ehemalige argentinische Verteidiger erinnert sich:
Manchmal trafen wir die Stürmer gar nicht, weil er sie zu einer anderen Zeit einbestellt hatte. Dasselbe galt für die Mittelfeldspieler. Er ist sehr innovativ und gehört zu denen, von denen ich in meiner gesamten Laufbahn das meiste gelernt habe.
Nun wird Marcelo Bielsa also Chiles Trainer. Das erste wichtige Spiel der Chilenen? Das Qualifikationsspiel Mitte Oktober für die WM 2010 in Südafrika. Der Gegner? Argentinien …
One Comment
Bielsa hat gestern die ersten 13 Spieler aufgeboten. (Mehr faehige, nuechterne Chilenen gibt es wohl nicht ;) )
Darunter Toselli, der Torhueter der Sub20, die in Kanada den dritten Platz erreichte – in seinem Klub aber nur die Nr. 3 ist und noch keine Minute bei den Profis gespielt hat.
Und Salas! Der hatte die vergangenen 6 Monate keinen Fussball gespielt, Vertragsofferten sortiert und sich schliesslich fuer einen Verbleib bei seinem Herz-Team Universidad de Chile entschieden…