Arsenals Reserve-Team steht im Carling-Cup-Final und alle sind tief beeindruckt. Alle?
Jein. Wer sich die ‹Young Guns› genauer ansieht, dem fällt auf, dass es sich mitnichten um eine Mannschaft handelt, die aus namenlosem, unerfahrenem Nachwuchs besteht – und aus der eigenen Jugend schon gar nicht.
Gespielt haben am letzten Mittwoch gegen Tottenham Hotspur:
Almunia, Hoyte, Toure, Senderos, Traore (Clichy 63), Walcott (Rosicky 63), Denilson, Silva, Diaby (Fabregas 79), Aliadiere, Adebayor.
Gilberto Silva, Tomas Rosicky und Cesc Fabregas sind internationale Stars. Kolo Toure hat über 200 Einsätze für Arsenal auf seinem Konto. Philippe Senderos ist Nationalspieler und spielt regelmässig in der ersten Mannschaft; ebenso Emmanuel Adebayor, der Arsenal sieben Millionen Pfund kostete. Theo Walcott ist sehr jung, aber offenbar so gut, dass Arsene Wenger zwölf Millionen Pfund für ihn bezahlt hat. Er wird ebenso regelmässig als Ersatzspieler eingesetzt wie Vassiriki Diaby und Neuzugang Neves Denilson – beide kosteten immerhin je vier Millionen Pfund. Für Julio Baptista, der gegen Liverpool viermal traf (gegen einen desolaten Jerzy Dudek notabene), zahlte Real Madrid vor achtzehn Monaten 22 Millionen Pfund.
Ja, Arsenals ‹Nachwuchs› ist jung und spielt grossartig, aber unerfahren sind die meisten Spieler nicht. Vor allem sind die ‹Kids› sehr talentiert, und das hat mit dem Alter wenig zu tun. Michael Owen schoss an der Weltmeisterschaft mit achtzehn Jahren ein Traumtor gegen Argentinien. Wenger kauft einfach lieber junge Talente als erfahrene Spieler und seine Politik macht sich für Arsenal bezahlt. Der Erfolg gibt ihm recht.