Mission Impossible

Tottenham Hotspur hat ein Problem, und zwar nicht erst seit gestern.

Gestern gab es das erste ‹Kellerduell› der noch jungen Premier-League-Saison: Stoke City (mit vier Punkten aus sieben Spielen) empfing die ‹Spurs› (mit zwei Punkten aus sieben Spielen). Es war ein Match, das Tottenham gegen den Aufsteiger gewinnen musste. Eigentlich erwarteten alle, dass die ‹Spurs› sich endlich auffangen und mit Punkten beginnen würden.

Aber der gestrige Nachmittag im Britannia Stadium wurde zum Alptraum für Tottenham: Nicht nur verlor man das Spiel 2:1, es gab auch zwei Rote Karten (gegen Gareth Bale und Michael Dawson) und einen schwer verletzten Vedran Ćorluka. Er bekam das Knie seines eigenen Torhüters voll gegen das Kinn geschlagen und musste nach längerer Behandlung auf dem Platz ins Spital gebracht werden. «You’re getting sacked in the morning!» («Du wirst morgen entlassen!»), sangen die Fans im Stadion während des Spiels, wobei der Online-Kommentator auf BBC Sport süffisant bemerkte, er sei nicht sicher, ob es die Stoke- oder Tottenham-Fans seien, aber es betreffe auf jeden Fall Juande Ramos.

Ja, der ‹Spurs›-Coach hat definitiv ein Problem, nachdem sein Team nun offiziell den schlechtesten Saisonstart in der Clubgeschichte zu verzeichnen hat. (Wobei ich in einem Fusballforum gestern die berechtigte Frage las, wann denn eigentlich der Beginn der Saison offiziell aufhöre; dies nur als Randbemerkung.) Sechs Niederlagen und zwei Unentschieden sprechen eine deutliche Sprache. Ramos erklärte nach dem Spiel:

Es ist schrecklich; ich bin sehr besorgt. Wir müssen sehr hart arbeiten, um aus dieser Situation herauszukommen; nur harte Arbeit kann das bewirken. Das ist mein Job und ich tue alles, um diese Situation zu beenden. Aber alle im Club tragen Verantwortung – wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen.

… aber entlassen wird am Ende immer der Trainer, möchte man widersprechen. Besonders bei Tottenham, würde Gerry Francis vemutlich anfügen. Francis coachte die ‹Spurs› von 1994-1997 und arbeitet heute als Assistenztrainer bei Stoke City. Vor dem Spiel äusserte er sich sehr kritisch über seinen früheren Arbeitgeber (Quelle: Sunday Mirror):

Das Problem mit Tottenham ist, dass es nicht nur ums Gewinnen geht – das war für mich kein grosses Thema –, sondern, dass man es mit Stil tun muss. Ich hatte eine gute Bilanz, Martin Jol eine noch bessere, und Sie wissen, was mit uns beiden passierte. Die Erwartungen sind riesig. Als ich zu den ‹Spurs› kam, hatten sie vier schlechte Jahre hinter sich – aber die Leute erwarteten, dass wir Manchster United auswärts schlagen. Als wir dann Londons Topteam waren, das FA-Cup-Halbfinale erreichten und im Europacup spielten, wurden die Erwartungen noch grösser.

Francis glaubt, dass der wirklich unmögliche Job in England nicht der des Nationaltrainers ist, sondern die Coaching-Rolle bei Tottenham Hotspur. Die Clubgeschichte gibt ihm nicht ganz unrecht.

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