Arsenal, Chelsea, Liverpool und Manchester United (in alphabetischer Reihenfolge) – diese vier Clubs gehörten in den letzten Jahren zur englischen Spitze. Das könnte sich jetzt ändern.
Arsenal hat Probleme. Die ‹Gunners› verloren gestern ihr fünftes Ligaspiel in der laufenden Saison (3:0 gegen Manchester City). Nicht nur plagen den Club Verletzungssorgen, letzte Woche machte auch noch William Gallas Ärger, als er sich in einem Interview über den mangelnden Kampfgeist seiner Mitspieler ausliess und interne Querelen an der Öffentlichkeit ausbreitete. Coach Arsène Wenger blieb nichts anderes übrig, als den Captain seines Amtes zu entheben und kurzerhand zu suspendieren. Was mit Gallas weiter geschehen wird, steht vorderhand in den Sternen. Man hört aber Gerüchte, dass er nach Frankreich zurückkehren wolle. Das Kader ist dünn, aber das hat Wenger sich selbst zuzuschreiben. Er scheint der einzige Coach der Welt zu sein, der freiwillig darauf verzichtet, seine Mannschaft zu stärken, obwohl die Clubführung immer wieder betont hat, dass das nötige Geld zur Verfügung steht. Momentan sieht es ganz so aus, als müsste der Franzose jetzt den Preis dafür bezahlen, dass er grundsätzlich nur junge, zwar talentierte, aber unerfahrene Spieler verpflichtet. Bei Wengers Arsenal ist es ein wenig wie mit der Stromgewinnung mittels Kernfusion (es dauert jederzeit noch 30 Jahre, bis sie funktioniert): Bei Arsenal dauert es jede Saison noch drei Jahre, bis die junge Mannschaft ihr Potenzial voll ausschöpfen kann. ;-)
So lange scheinen die Gegner nicht warten zu wollen. Nachdem in den letzten Jahren mehrere Clubs von reichen Besitzern übernommen worden sind, beginnen sich die Veränderungen langsam bemerkbar zu machen. Es ist kein Zufall, dass Aston Villa gestern die ‹Gunners› auf dem vierten Platz in der Tabelle abgelöst haben. Die ‹Villans› haben sich in den letzten zwei Jahren stetig verbessert und vor einer Woche als logische Folge Arsenal im Emirates Stadium 0:2 besiegt. Gestern stand ihnen ein noch schwierigerer Test bevor: Sie spielten gegen Manchester United. Die ‹Red Devils› schlugen sie zum letzten Mal im Jahr 1995. Letzte Saison setzte es noch eine 1:4- und eine 4:0-Niederlage ab. Und gestern? Das hart umkämpfte Match im Villa Park endete 0:0.
Sir Alex Ferguson sagte schon vor den gestrigen Spielen, Aston Villa sei bereit, Arsenals Platz in den top four einzunehmen. Ich glaube, er hat Recht; die Entwicklung der beiden Clubs zeigt diese Tendenz eindeutig. Und in zwei Jahren wird vemutlich Manchester City in die gleiche Richtung drängen. Gut so, das bringt etwas Abwechslung und neue Spannung in die Premier League.